Informationsseiten: Schmalspur / Gleise / Oberleitung / Signale /
N - Nm - Nn3 - Ne - Nf - Spurweitenkauderwelsch
N | Nm | Nmz | Nmf | Nn3 | Ne | Nn2 | Nf | Ni | Übersicht |
Ausdruck der wichtigsten Inhalte dieser Seite.
Was ist die Spurweite?
Die Spurweite ist das Maß zwischen den Schienenköpfen eines Gleises. Das Regelmaß liegt für die meisten Bahnen dieses Kontinents bei 1435 Millimetern.
Wie man auf eine solch unsinnige Maßangabe kommt, fragen Sie?
Das Dampfross wurde erstmalig in Großbritannien eingesetzt, die ersten Fahrzeuge auch von dort exportiert. Erinnern Sie sich noch an die erste Lokomotive in Deutschland? Der Adler - logisch, doch der deutsche Name trügt, das Fahrzeug stammte aus Großbritannien. Und von dort haben wir auch die Spurweite mit importiert: eben jenes englische Maß, das umgerechnet 1435 Millimeter ausmacht. Allgemein spricht man übrigens von der "Normalspur". Etwa zwei Drittel des Weltverkehrs werden auf dieser Spurweite abgewickelt. Kein Wunder also, dass sich die Modellbahnhersteller im Wesentlichen auf dieses Marktsegment stürzen.
Was ist der Maßstab?
Die Baugröße N ist der Maßstab, in den die Fahrzeuge umgerechnet werden. Unabhängig also auf welcher Spur ein N-Fahrzeug sich bewegt, es ist immer im gleichen Maßstab gehalten. Sagen wir vorsichtshalber: sollte im gleichen Maßstab gehalten sein, denn wie überall ist auch hier die Regel nicht ohne Ausnahme. Der Modellmaßstab beträgt 1:160, ein Millimeter im Modell entsprechen somit 160 Millimetern beim Vorbild.
Abweichungen vom Modellmaßstab sind durchaus üblich und häufig anzutreffen. So sind britische Modelle im N-Maßstab üblicherweise nur 1:148 verkleinert, japanische Modelle im Maßstab 1:150.
Die Bezeichnung "N" ist Baugröße und Spurweite in einem - ungefähr zumindest. Bezogen auf die Spurweite des Normalspurgleises ergibt sich nämlich bei genauer Umrechnung eine Modellspurweite von 8,96875 mm. Aufgerundet sind das dann 9 Millimeter - und das "N" steht eben für die Ziffer "neun". Die Abweichung von 0,3% vom Modellmaßstab dürfen wir getrost als absolut vorbildgerecht bezeichnen.
Was ist "Nm" und "Nmz" und "Nmf"?
Unverändert sprechen wir von der Baugröße N, nun aber mit geänderter Spurweite. Das "m" steht hier für "Meter". Die Vorbildfahrzeuge fahren also auf einem Gleis, dessen Spurweite lediglich 1000 Millimeter ausmacht. Bahnen dieser Art gibt es viele: häufig Straßenbahnen, viele Gebirgs- und auch Nebenbahnen. Der Weltanteil der Meterspur liegt bei ca. 7-8%. Die bekanntesten Vertreter dieser Spur sind unter anderem die Rhätische Bahn in der Schweiz (Glacier-Express) und die Harzquerbahn (Brocken) in Deutschland.
Umgerechnet in den Modellmaßstab hat das Gleis nun 6,25 mm Spurweite. Verwendung findet aber im Regelfall das 6,5 mm breite Gleismaterial aus der Spur Z (Maßstab 1:220), da neben dem Gleis auch fertige Fahrwerke erhältlich sind. Dies macht immerhin bereits eine Abweichung von rund 4% gegenüber dem Modellmaßstab aus.
N-Meterspur auf Zahnstangengleisen kürzt man üblicherweise mit "Nmz" ab.
Puristen fahren ihre handgefertigten Modelle auf "Nmf" (N-Meterspur Finescale auf 6,25 mm Selbstbaugleis).
Es handelt sich bei dieser Angabe um die amerikanische Variante der Schmalspur: N-Maßstab + narrow gauge + 3 foot. Fälschlicherweise häufig in unterschiedlichen Publikationen als US-Meterspur ausgegeben. Die drei amerikanischen feet entsprechen nämlich rund 914 Millimetern, modellmaßstäblich dürfte das Gleis eigentlich nur 5,75 mm betragen. Auch die US-Modellbahner verwenden häufig Spur Z-Fahrzeuge und -Gleis für ihre Schmalspurbahnen, die NMRA-Norm besagt aber, die Spur sei auf 6,3 mm zu reduzieren. Das machen die meisten Z-Fahrwerke problemlos mit. Um 1900 gab es über 600 schmalspurige Bahnen auf dem nordamerikanischen Kontinent.
Neben den meterspurigen Bahnen, gibt es eine riesige Zahl an Kleinbahnen, die mit noch kleinerer Spurweite gebaut wurden. Die Auswahl ist bald unendlich: beispielsweise die schweizerische Wengernalpbahn mit 800 mm, die österreichische Zillertalbahn mit 760 mm (Bosna-Spur) und die sächsischen Schmalspurbahnen mit 750 mm Spurweite. Derzeit gibt es nur sehr wenige käufliche Modelle in diesen Spuren, da das Modellgleis dann nur noch ein Maß von 4,5 Millimetern hat. Technisch ist es allerdings kein Problem, auf dieses Gleis ein fahrfertiges Modell zu setzen. Das "e" in der Spurweitenbezeichnung steht somit für "eng".
Auch im englischen Sprachraum waren unter schwierigen Geländeverhältnissen deutlich schmalere als die 3-Fuß-Spuren anzutreffen. Die erste und wahrscheinlich bekannteste Schmalspurbahn auf einer Spurweite von nur 2 Fuß dürfte die Festiniog Railway in Großbritannien sein. Sie ist auch heute noch als Touristenbahn existent. Daneben gibt es eine Vielzahl kleinerer Bahnen, z.B. im US-Bundesstaat Maine, die diese besonders schmale Spur wählten. The Sandy River & Rangeley Lakes ist dabei die in der Literatur am Häufigsten anzutreffende. Nn2 steht somit für N-scale + narrow gauge + 2 foot. Die NEM legen auch für diese Spurweite ein Maß von 4,5 Millimetern fest.
Abschließend wollen wir unsere Gleisparade mit dem Feldbahngleis ("f"), welches ebenfalls in vielen Spuren verlegt wurde, beenden. Regelmäßig wurde die Spurweite von 600 Millimetern verwendet, welches umgerechnet ein Gleis mit 3,75 mm Schienenkopfabstand ergibt. Das wahrscheinlich bekannteste Feldbahnnetz auf deutschem Boden war die Mecklenburg-Pommersche Schmalspurbahn (MPSB) rund um Friedland und Anklam. Feldbahngleise benutzen aber auch Ziegel- und Torfbahnen, sowie eine Vielzahl von Industrie- und Güterbahnen.
Mit dem Aufkommen der Spur T (T-gauge - 3 mm), sind nun auch Schmalspurbahnen auf 3 mm-Gleis machbar. Mit umgerechnet 480 mm Spurweite ist dies eine Variante der Feldbahn (siehe folgende Rubrik). Das i steht für Industriebahngleis.
Und sonst noch?
Neben den hier kurz beschriebenen Spurweiten, gibt es eine Vielzahl von breiteren, schmaleren und irgendwo dazwischen liegenden Spuren.
Breitspur gibt es beispielsweise in Spanien (1676 mm) oder in Russland (1524 mm). Die Kapspur mit ihren 1067 Millimetern findet sich häufig in Süd- und Ostafrika, aber auch in Japan. Und viele Parkeisenbahnen bewegen ihr Rollmaterial auf 7,25 Zoll-Spur (184 mm).
Spurweite | Maßstab | Modellgleis | Bemerkungen |
N | 1:160 | 9 mm | Normalspur, Standardgleis |
Nm | 1:160 | 6,5 mm | Meterspur, Spur Z-Gleis, Eigenbau |
Nmz | 1:160 | 6,5 mm | Zahnstangengleis Meterspur, Spur Z-Gleis, Eigenbau |
Nmf | 1:160 | 6,25 mm | Meterspur (Finescale), Eigenbau |
Nn3 | 1:160 | 6,5 mm | Drei-Fuß-Schmalspur, Spur Z Gleis, Eigenbau |
Ne | 1:160 | 4,5 mm | Schmalspur enger als Meterspur, Spur Zm-Gleis, Eigenbau |
Nn2 | 1:160 | 4,5 mm | Zwei-Fuß-Schmalspur, Spur Zm-Gleis, Eigenbau |
Nf | 1:160 | 3,75 mm | Feldbahn, Feldbahngleis, Eigenbau |
Ni | 1:160 | 3 mm | Industriebahnen, Feldbahnen, Eigenbau |